Unterwallis – Wo die Schweiz französisch träumt

Das Unterwallis, oder französisch „Bas-Valais“, ist eine Region voller Kontraste. Zwischen Genfersee und gewaltigen Alpenpässen liegt ein Stück Schweiz, das französisch spricht, aber schweizerisch denkt – kulinarisch genießt, aber alpin lebt.
Die Landschaft gleitet hier sanft von Rebterrassen und Palmen in die Höhe, hinauf zu Wasserfällen, Schluchten und vergletscherten Gipfeln. Wer das Wallis verstehen will, sollte hier beginnen – im Süden, wo das Licht weicher, der Wein fruchtiger und die Berge nicht weniger wild sind.
Der See als Eingangstor: Von Montreux nach Villeneuve
Beginnt man seine Reise im Unterwallis am Ufer des Genfersees, spürt man sofort das südliche Flair dieser Region. Die Riviera von Montreux und Vevey liegt zwar geographisch schon in der Waadt, aber das Wallis beginnt gleich dahinter – bei Villeneuve, Le Bouveret und Port-Valais. Palmen säumen hier den Quai, der Wind trägt Musik von den Bootsanlegestellen, und in den Cafés genießt man Croissants mit Blick auf die Savoyer Alpen.
Wer in dieser Gegend eine Unterkunft in der Schweiz bucht, erlebt die seltene Verbindung aus See-Idylle und Alpenpanorama. Besonders bei Familien und Paaren beliebt: die Nähe zum Wasser, die Badebuchten, die kleinen Häfen – und gleichzeitig der schnelle Sprung ins Hochgebirge.
Zwischen Reben und Thermalquellen: Martigny, Saillon, Ovronnaz
Weiter talaufwärts liegt Martigny, das kulturelle Herz des Unterwallis. Römische Ausgrabungen, moderne Kunstmuseen wie die Fondation Gianadda, ein quirliger Wochenmarkt und die Nähe zu Frankreich und Italien machen die Stadt zum Knotenpunkt der Kulturen. Hier beginnt das Wallis seinen Aufstieg – und der Rhythmus wird langsamer, geerdeter.
Entlang der sonnenverwöhnten Rhonetalhänge wachsen Weine, die längst internationale Anerkennung finden: Petite Arvine, Cornalin oder Humagne Rouge. Weingüter öffnen ihre Türen, bieten Degustationen mit Panoramablick, und das Leben scheint ein wenig einfacher. Saillon – bekannt durch Farinet, den romantisierten Falschmünzer und Volkshelden – liegt inmitten dieser Weinberge. Das Dorf hat seine Seele bewahrt: ein historischer Kern, ein Burgturm, Thermalquellen, in denen das Wasser seit Jahrhunderten sprudelt.
Ein Ferienhaus in der Schweiz in dieser Region bedeutet: jeden Morgen erwachen mit Blick auf Reben, Dörfer und das Licht, das nur dieses Tal kennt. Wer mehr Ruhe sucht, findet sie im nahegelegenen Ovronnaz, hoch über dem Tal, mit Wanderwegen, Thermalbädern und einer klaren Sicht bis zum Mont Blanc.
Alpenpanoramen, Dörfer und die Stille von Evolène
Sobald man das Rhonetal verlässt, wird das Unterwallis alpin. Täler wie Val d’Hérens, Val de Bagnes oder Val Ferret ziehen sich tief in die Berge – wild, rau, archaisch. Die Dörfer tragen Namen wie Evolène, La Sage oder Les Haudères. Hier steht die Zeit still. Holzhäuser ducken sich unter steilen Dächern, geschnitzte Fensterläden, Brunnen mit eiskaltem Wasser, und eine Ruhe, die nicht inszeniert ist.
Evolène, das Herz des Val d’Hérens, gilt als eines der ursprünglichsten Dörfer der Schweiz. Es lebt von der Tradition, aber nicht in der Vergangenheit. Kühe mit langen Hörnern, die „Hérens“, begegnet man auf Almen ebenso wie alten Frauen in bestickter Tracht. Hier zu wohnen – vielleicht in einer umgebauten Alphütte, die heute eine stilvolle Unterkunft in der Schweiz ist – heißt, dem Lärm der Welt für ein paar Tage zu entkommen.
Im benachbarten Val de Bagnes liegt Verbier, das Kontrastprogramm: mondän, sportlich, international – und doch durch seine Lage auf 1.500 Metern tief in die Landschaft eingebettet. Wer wandern oder Skifahren will, findet hier ein Wegenetz für jeden Anspruch. Wer lieber genießt, hat die Wahl zwischen Gourmetrestaurants, Weinkellern und Bergterrassen mit weitem Blick.
Zwischen Glocken und Gletschern: Der Rhythmus des Lebens
Was das Unterwallis besonders macht, ist die Gleichzeitigkeit von Höhe und Tiefe, von Bewegung und Stille. An einem Tag kann man durch Weinberge wandern, am nächsten auf einem Gletscher stehen. Die Vielfalt der Mikroklimata, Höhenlagen und Kulturen ist fast surreal – und dennoch geordnet durch das Band der Rhône, das alles miteinander verbindet.
Ein Urlaub in der Schweiz, speziell im Unterwallis, ist deshalb nie eintönig. Morgens beginnt man mit einem Espresso am See, mittags steht man zwischen Lärchen im Hochgebirge, und abends sitzt man auf der Terrasse eines Chalets, während irgendwo in der Ferne die Kuhglocken läuten.