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Schweizer Uhren – Sehenswürdigkeiten der Superlative

Neben Schokolade, Messern und Käse wird die Schweiz weltweit mit hochwertigen Uhren in Verbindung gebracht. Sie gilt als das interessanteste Uhrenland. Hier können Sie sich sicher sein: Eine Uhr, die Sie in einem Schweizer Uhrengeschäft kaufen, ist ein Original.

In diesem Beitrag soll es allerdings nicht im Armbanduhren gehen, sondern um Ausflugsziele. So manche Uhr zählt nämlich zu den schönsten und interessantesten Sehenswürdigkeiten des Landes. Zudem können Sie uralte Uhren im Museum bestaunen, oder Uhrmachern bei der Arbeit über die Schulter schauen.

Die mittelalterliche Zytglogge in Bern

Fangen wir in der Hauptstadt Bern an. Der aus dem Mittelalter stammende Uhrturm befindet sich unübersehbar an der Kramgasse. Unübersehbar wegen seiner Größe und auffallenden Architektur sowie der astronomischen Uhr, aber auch wegen der Touristen, die hier immer zu finden sind. Geduldig, mit gezückter Kamera, warten sie, bis die Uhr schlägt, bzw. sich in Bewegung setzt. Sehen Sie also eine Menschentraube, stellen Sie sich dazu und warten sie auf das wundervolle Spektakel am Uhrturm! Vier Minuten vor einer vollen Stunde beginnt jeweils der Hahn zu krähen, in einer Nische sitzt ein Narr und lässt zwei über ihm angebrachte Schellen (hängende Glocken) erklingen. Das ist das Startzeichen für die bewaffneten Bären, die daraufhin aus dem Turm kommen und sich dorthin auch wieder zurückziehen. Anschließend kräht der Hahn erneut und hebt seine Flügel an. Das ist das Signal für den Gott der Zeit, Chronos, der sein Zepter hebt und die Sanduhr dreht … Mehr verraten wir hier jedoch nicht. Wir möchten Ihnen den Tipp geben, sich dieses Schauspiel unbedingt selbst anzuschauen. Es ist ein einmaliges Erlebnis!

Der Zytglogge Turm hat seine Ursprünge in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Bis zum großen Stadtbrand 1405 beherbergte er das Stadtgefängnis. Danach wurde er als Uhrturm umgenutzt. Wenn Sie Ihren Sommerurlaub in einem Ferienhaus in der Schweiz verbringen, nutzen Sie doch die Gelegenheit, an einer spannenden Führung durch den Turm und zum Uhrwerk teilzunehmen. Diese finden nur in den Sommermonaten statt.

Video: Das Geheimnis der Schweizer Uhren

Peterkirche in der Zürcher Altstadt

Sie bummeln durch Zürich und möchten wissen, wie spät es ist? Verschiedene Turmuhren geben Auskunft. Vor allem eine fällt ins Auge und ist von weither zu sehen: Die Turmuhr der St. Peterskirche. Es heißt, dass sie die größte Turmuhr Europas sei und das ist durchaus möglich: Mit ihrem Durchmesser von 8,64 Metern kann kaum eine andere Uhr mithalten. Das Besondere sind Ihre Zeiger. Der Minutenzeiger bringt es bei einem Gewicht von 94 Kilogramm auf eine Größe von 5,5 Meter. Der Stundenzeiger ist 5 Meter lang und wiegt 74 Kilometer. Die kunstvoll gestalteten Uhrzeiger der St. Peterskirche in Zürich sind mit echtem Gold überzogen. Als die Uhr Ende des letzten Jahrhunderts umfassend renoviert wurde, mussten Wachleute für die Sicherheit der Zeiger sorgen.

Leider ist der Turm der Peterskirche nicht öffentlich begehbar. Ein Führung kann aber von Gruppen und für Firmenevents gebucht werden. Das ist wenig bekannt und ein echter Geheimtipp! Wenn Sie die steile Holztreppe nach oben zur Stube des ehemaligen Turmwächters erklimmen, ist jeder Schritt eine Zeitreise. Unvergesslich der Moment, wenn Sie hinter den riesigen Zeigern stehen. Und besonders eindrücklich präsentiert sich das Zuhause des Mannes, der vor Hunderten von Jahren hier lebte und von allen Seiten einen Blick über die Limmatstadt hatte. Entdeckte er ein Feuer, schlug er die Glocke …

Die weltweit genaueste Sonnenuhr – Sine Sole Sileo

Sonnenuhren haben heutzutage eigentlich nicht die Hauptaufgabe, die Uhrzeit anzuzeigen, sondern dienen vor allem als Dekoration oder Kunstwerk. So finden sich in Parkanlagen Sonnenuhren aus Blumen angelegt oder sie schmücken Wände von alten Häusern. Wie sagt ein alter Spruch: «Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heit`ren Stunden nur …»

Es gibt aber eine Sonnenuhr, auf die ist immer Verlass! Keine andere geht so genau, wie die Sonnenuhr Sine Sole Sileo im Engadin. Verbringen Sie einen Urlaub im Ferienhaus in der Schweiz im Engadin oder nicht allzu weit entfernt, dann planen Sie doch einen Ausflug auf Muottas Muragl ein. Der Ausflugsberg hat eine Höhe von 2453 m ü. M. und bietet neben traumhaften Fernsichten und frischer Bergluft einen Blick auf die vom Fred Bangerter konstruierte Sonnenuhr. «Sine Sole Sileo» heißt so viel wie «Ohne Schatten schweige ich.» Dabei funktioniert diese Uhr sehr wohl auch ohne Sonnenschein. Sie ist mit drehbaren Scheiben ausgestattet, sodass es zu jeder Zeit möglich ist, bis auf 10 Sekunden genau die echte Zeit anzuzeigen. Damit dies möglich ist, wurde die Sonnenuhr in einer bestimmten Neigung auf einen Findling montiert. Dabei befindet sich das Zifferblatt parallel zur Äquatorebene. Durch Drehen der Scheiben können Sie die Zeit unerwartet genau ablesen. Detaillierte Informationen bekommen Sie vor Ort.

Ein Tipp: In den Wintermonaten werden mit der Sine Sole Sileo die Mondschatten abgelesen. Das funktioniert nicht nur bei Vollmond, sondern auch an den Tagen vorher und nachher. Im Tal können Sie erfahren, wann es wieder so weit ist.

Weitere sehenswerte Uhren der Schweiz

In allen Schweizer Regionen finden Sie Uhren, die eine interessante Geschichte haben, einzigartig und nur mit Superlativen zu beschreiben sind.

Da ist zum Beispiel die Bahnhofsuhr in Aarau, welche die zweitgrößte Bahnhofsuhr Europas sein soll. Lange Zeit meinte man, es sei sogar die größte, bis sich herausstellte, dass der Bahnhof Cergy-Saint-Christophe bei Paris eine noch größere Uhr vorzuweisen hat.

Auch sehr interessant: Der Zytturm an der Museggmauer in Luzern wurde Mitte des 15. Jahrhunderts errichtet. Seine Uhr war von Beginn an so befestigt, dass den Bewohner der Stadt die Zeit nicht nur durch die Glockenschläge verkündet wurde, sondern auch das Ziffernblatt zu sehen war. Im Zytturm ist eine Sammlung regionaler Turmuhren zu sehen. Die älteste Bedienungsanleitung einer Turmuhr wird hier allerdings nicht ausgestellt. Sie stammt aus dem Jahre 1386 in liegt im Staatsarchiv von Luzern.

Ein Tipp: Ebenfalls in Luzern, nämlich im House of Chronoswiss, können Sie in die Geheimnisse der traditionellen Uhrmacherkunst eintauchen. Hier dürfen Gäste bei der mechanischen Uhrmacherei zusehen. Ein Stunde lang sind Sie live dabei, erfahren, welche Arbeitsschritte notwendig sind, um eine mechanische Uhr herzustellen. Planen Sie für den Ausflug ein bis zwei Stunden ein.

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